Bundesgesetzblatt  Bundesgesetzblatt Teil I  2004  Nr. 28 vom 22.06.2004  - Seite 1097 bis 1099 - Verordnung zur Änderung der Diätverordnung und zur Änderung oder Aufhebung weiterer lebensmittelrechtlicher Vorschriften

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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2004 Teil I Nr. 28, ausgegeben zu Bonn am 22. Juni 2004 1097 Verordnung zur Änderung der Diätverordnung und zur Änderung oder Aufhebung weiterer lebensmittelrechtlicher Vorschriften*) Vom 15. Juni 2004 Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft verordnet auf Grund ­ des § 9 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a, Nr. 3 und 4 Buchstabe a und Nr. 5 in Verbindung mit Abs. 3, des § 14 Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe a, des § 19 Abs. 1 Nr. 1 des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. September 1997 (BGBl. I S. 2296), von denen § 9 Abs. 3, § 14 Abs. 2 und § 19 Abs. 1 zuletzt durch Artikel 34 Nr. 1 der Verordnung vom 25. November 2003 (BGBl. I S. 2304) geändert worden sind, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, ­ des § 44 Abs. 1 Nr. 2 des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes und ­ des § 49 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2 Buchstabe c und d in Verbindung mit Satz 2 des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Finanzen: 2. § 14 Abs. 1 Nr. 1 wird wie folgt gefasst: ,,1. sie dürfen, soweit andere lebensmittelrechtliche Vorschriften keine strengeren Regelungen treffen, a) an Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungsund Vorratsschutzmitteln vorbehaltlich der Buchstaben b und c jeweils nicht mehr als 0,01 Milligramm pro Kilogramm enthalten, b) bezüglich der in Anlage 22 aufgeführten Stoffe keine Rückstände aufweisen, die die dort jeweils genannten Höchstgehalte überschreiten, c) nicht aus Erzeugnissen hergestellt werden, bei deren Erzeugung die in der Anlage 23 aufgeführten Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Vorratsschutzmittel angewendet wurden; als nicht angewendet gelten diese Mittel, wenn die für sie in Anlage 23 festgesetzten Rückstandshöchstgehalte nicht überschritten sind; der Wert nach Buchstabe a und die Werte nach Buchstabe b beziehen sich im Falle von Getreidebeikost und anderer Beikost für Säuglinge und Kleinkinder sowie im Falle von Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung auf das verzehrfertig angebotene oder nach den Anweisungen des Herstellers zubereitete Erzeugnis;". 3. Dem § 29 wird folgender Absatz 4 angefügt: ,,(4) Erzeugnisse, die den Vorschriften dieser Verordnung in der bis zum 23. Juni 2004 geltenden Fassung entsprechen, dürfen noch bis zum 5. März 2005 in den Verkehr gebracht werden." 4. Die Anlage 2 wird wie folgt geändert: a) In Kategorie 2 Mineralstoffe wird in der Spalte ,,Stoff" nach der Position ,,­ Calciumoxid" die Position ,,­ Calciumsulfat" eingefügt. b) Die Kategorie 3 Aminosäuren wird wie folgt geändert: aa) In der Spalte ,,Stoff" werden nach der Position ,,­ L-Prolin" die Position ,,­ L-Serin" und in der Spalte ,,Verwendung" für die Position ,,­ L-Serin" die Wörter ,,nur für bilanzierte Diäten" eingefügt. bb) In der Spalte ,,Stoff" werden nach der Position ,,­ L-Valin" die Positionen ,,­ L-Arginin-LAspartat", ,,­ L-Lysin-L-Aspartat", ,,­ L-LysinL-Glutamat", ,,­ N-Acetyl-L-Cystein" und in Artikel 1 Änderung der Diätverordnung § 29 Abs. 3 der Diätverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. August 1988 (BGBl. I S. 1713), die zuletzt durch Artikel 2 der Verordnung vom 4. Februar 2004 (BGBl. I S. 151) geändert worden ist, wird wie folgt gefasst: ,,(3) Lebensmittel im Sinne des § 14 Abs. 3, die nach den bis zum 13. Februar 2004 geltenden Vorschriften hergestellt worden sind, dürfen noch bis zum 1. September 2005 verarbeitet oder in den Verkehr gebracht werden." Artikel 2 Weitere Änderung der Diätverordnung Die Diätverordnung, zuletzt geändert durch Artikel 1 dieser Verordnung, wird wie folgt geändert: 1. In der Inhaltsübersicht wird die Angabe ,,21 Anlagen" durch die Angabe ,,23 Anlagen" ersetzt. *) Diese Verordnung dient der Umsetzung der Richtlinien ­ 2003/13/EG der Kommission vom 10. Februar 2003 zur Änderung der Richtlinie 96/5/EG über Getreidebeikost und andere Beikost für Säuglinge und Kleinkinder (ABl. EU Nr. L 41 S. 33), ­ 2003/14/EG der Kommission vom 10. Februar 2003 zur Änderung der Richtlinie 91/321/EWG über Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung (ABl. EU Nr. L 41 S. 37), ­ 2004/5/EG der Kommission vom 20. Januar 2004 zur Änderung der Richtlinie 2001/15/EG zwecks Aufnahme bestimmter Stoffe in den Anhang (ABl. EU Nr. L 14 S. 19) sowie ­ 2003/120/EG der Kommission vom 5. Dezember 2003 zur Änderung der Richtlinie 90/496/EWG über die Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln (ABl. EU Nr. L 333 S. 51). 1098 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2004 Teil I Nr. 28, ausgegeben zu Bonn am 22. Juni 2004 der Spalte ,,Verwendung" für diese Positionen jeweils die Wörter ,,nur für bilanzierte Diäten" eingefügt. cc) In der Spalte ,,Stoff" werden nach der neu eingefügten Position ,,­ N-Acetyl-L-Cystein" die Position ,,­ N-Acetyl-L-Methionin" und in der Spalte ,,Verwendung" für die Position ,,­ N-Acetyl-L-Methionin" die Wörter ,,nur für bilanzierte Diäten, die für Personen, die älter als 1 Jahr sind, bestimmt sind" eingefügt. c) In Kategorie 4 Carnitin und Taurin wird in der Spalte ,,Stoff" nach der Position ,,­ L-Carnitinhydrochlorid" die Position ,,­ L-Carnitin-L-Tartrat" eingefügt. 5. Nach Anlage 21 werden folgende Anlagen 22 und 23 angefügt: ,,Anlage 22 (zu § 14 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe b) Spezifische Rückstandshöchstgehalte für Schädlingsbekämpfungsmittel oder deren Metaboliten in Säuglingsanfangsnahrung, Folgenahrung, Getreidebeikost und anderer Beikost für Säuglinge und Kleinkinder Chemische Bezeichnung des Stoffes Rückstandshöchstgehalt (mg/kg) Cadusafos Demeton-S-methyl/Demeton-S-methylsulfon/Oxydemeton-methyl (einzeln oder kombiniert, ausgedrückt als Demeton-S-methyl) Ethoprophos Fipronil (Summe von Fipronil und Fipronil-desulfinyl, ausgedrückt als Fipronil) Propineb/Propylen-thioharnstoff (Summe von Propineb und Propylen-thioharnstoff) Anlage 23 (zu § 14 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c) 0,006 0,006 0,008 0,004 0,006 Schädlingsbekämpfungsmittel, die bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die zur Herstellung von Säuglingsanfangsnahrung, Folgenahrung, Getreidebeikost und anderer Beikost für Säuglinge und Kleinkinder bestimmt sind, als nicht angewendet gelten, wenn die speziellen Rückstandshöchstgehalte nicht überschritten werden Liste A Chemische Bezeichnung des Stoffes (Rückstandsdefinition) Rückstandshöchstgehalt (mg/kg) Disulfoton (Summe von Disulfoton, Disulfoton-Sulfoxid und Disulfoton-Sulfon, ausgedrückt als Disulfoton) Fensulfothion (Summe von Fensulfothion, dessen Sauerstoff-Analogon und deren Sulfonen, ausgedrückt als Fensulfothion) Fentin, ausgedrückt als Triphenylzinn-Kation Haloxyfop (Summe von Haloxyfop, dessen Salzen und Estern einschließlich Konjugaten, ausgedrückt als Haloxyfop) Heptachlor und trans-Heptachlorepoxid, ausgedrückt als Heptachlor Hexachlorbenzol Nitrofen Omethoat Terbufos (Summe von Terbufos, dessen Sulfoxid und dessen Sulfon, ausgedrückt als Terbufos) 0,003 0,003 0,003 0,003 0,003 0,003 0,003 0,003 0,003 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2004 Teil I Nr. 28, ausgegeben zu Bonn am 22. Juni 2004 1099 Liste B Chemische Bezeichnung des Stoffes Rückstandshöchstgehalt (mg/kg) Aldrin und Dieldrin, ausgedrückt als Dieldrin Endrin 0,003 0,003 ". Artikel 3 Änderung der Nährwert-Kennzeichnungsverordung In § 2 Nr. 3 der Nährwert-Kennzeichnungsverordnung vom 25. November 1994 (BGBl. I S. 3526), die zuletzt durch Artikel 2 der Verordnung vom 5. Mai 1999 (BGBl. I S. 924) geändert worden ist, wird nach der Position ,,­ ein Gramm mehrwertige Alkohole" mit der Berechnungsgrundlage ,,10 kJ (oder 2,4 kcal)" die Position ,,­ ein Gramm Salatrims" mit der Berechnungsgrundlage ,,25 kJ (oder 6 kcal)" eingefügt. Artikel 5 Aufhebung der Verordnung über das Verbringen von scharfen Chilis und scharfen Chilierzeugnissen Es werden aufgehoben: 1. die Verordnung über das Verbringen von scharfen Chilis und scharfen Chilierzeugnissen vom 8. Juli 2003 (BAnz. S. 14 905, 17 617), geändert durch Artikel 3 § 2 der Verordnung vom 7. Januar 2004 (BGBl. I S. 31), 2. die Verordnung über die Nichtanwendung der Verordnung über das Verbringen von scharfen Chilis und scharfen Chilierzeugnissen vom 9. Februar 2004 (BAnz. S. 2625). Artikel 4 Artikel 6 Änderung der Mykotoxin-Höchstmengenverordnung § 6a der Mykotoxin-Höchstmengenverordnung vom 2. Juni 1999 (BGBl. I S. 1248), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 4. Februar 2004 (BGBl. I S. 151) geändert worden ist, wird wie folgt gefasst: ,,§ 6a Übergangsvorschrift Lebensmittel im Sinne des § 2, die nach den bis zum 13. Februar 2004 geltenden Vorschriften hergestellt worden sind, dürfen noch bis zum 1. September 2005 verarbeitet oder in den Verkehr gebracht werden." Artikel 7 Inkrafttreten Diese Verordnung tritt vorbehaltlich des Satzes 2 am Tag nach der Verkündung in Kraft. Artikel 1 und 4 treten mit Wirkung vom 13. Februar 2004 in Kraft. Neufassung Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft kann jeweils den Wortlaut der Diätverordnung und der Mykotoxin-Höchstmengenverordnung in der vom Tag des Inkrafttretens dieser Verordnung an geltenden Fassung im Bundesgesetzblatt bekannt machen. Der Bundesrat hat zugestimmt. Bonn, den 15. Juni 2004 Die Bundesministerin f ü r Ve r b r a u c h e r s c h u t z , E r n ä h r u n g u n d L a n d w i r t s c h a f t Renate Künast