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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 19, ausgegeben zu Bonn am 17. Juni 2022
Verordnung
über die Mindestanforderungen für das Recht auf Versorgung mit Telekommunikationsdiensten
(TK-Mindestversorgungsverordnung TKMV)*
Vom 14. Juni 2022
Auf Grund des § 157 Absatz 3 Satz 1, 3 und 4 sowie
Absatz 5 Satz 1 und 2 des Telekommunikationsgeset
zes, von denen Absatz 3 Satz 1 und Absatz 5 Satz 2
durch Artikel 13 des Gesetzes vom 23. Juni 2021
(BGBl. I S. 1982) geändert worden sind, in Verbindung
mit § 1 der Universaldienst-Übertragungsverordnung
vom 1. Dezember 2021 (BAnz AT 02.12.2021 V1), § 1
Absatz 2 des Zuständigkeitsanpassungsgesetzes vom
16. August 2002 (BGBl. I S. 3165) und dem Organisa
tionserlass vom 8. Dezember 2021 (BGBl. I S. 5176)
verordnet die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,
Telekommunikation, Post und Eisenbahnen im Einver
nehmen mit dem Bundesministerium für Digitales und
Verkehr und dem Ausschuss für Digitales des Deut
schen Bundestages:
Absatz 2 und 3 des Telekommunikationsgesetzes ein
schließlich des hierfür erforderlichen Anschlusses an
ein öffentliches Telekommunikationsnetz liegt vor,
wenn der Dienst regelmäßig folgende Anforderungen
erfüllt:
1. Bandbreite
a) im Download: mindestens 10,0 Megabit pro Se
kunde;
b) im Upload: mindestens 1,7 Megabit pro Sekunde;
2. Latenz: höchstens 150,0 Millisekunden.
§3
Anforderungen an
den Sprachkommunikationsdienst
§1
Latenz
Bei einem Internetzugangsdienst und einem Sprach
kommunikationsdienst ist Latenz das arithmetische
Mittel aus
1. der Zeit, die das Signal für die Hinstrecke zwischen
dem Netzabschlusspunkt und dem Referenzmess
punkt aus der Breitbandmessung-Desktop-App der
Bundesnetzagentur benötigt, und
2. der Zeit, die das Signal für die Rückstrecke zwi
schen dem Netzabschlusspunkt und dem Referenz
messpunkt aus der Breitbandmessung-DesktopApp der Bundesnetzagentur benötigt.
Ein Sprachkommunikationsdienst für eine angemes
sene soziale und wirtschaftliche Teilhabe im Sinne von
§ 157 Absatz 2 und 3 des Telekommunikationsgeset
zes einschließlich des hierfür erforderlichen Anschlus
ses an ein öffentliches Telekommunikationsnetz liegt
vor, wenn der Dienst regelmäßig folgende Anforderun
gen erfüllt:
1. Bandbreite
a) im Download: mindestens 64,0 Kilobit pro Se
kunde;
b) im Upload: mindestens 64,0 Kilobit pro Sekunde;
2. Latenz: höchstens 150,0 Millisekunden.
§2
Anforderungen an
den Internetzugangsdienst
Ein Internetzugangsdienst für eine angemessene so
ziale und wirtschaftliche Teilhabe im Sinne von § 157
§4
Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. Juni 2022 in Kraft.
Der Bundesrat hat zugestimmt.
Bonn, den 14. Juni 2022
Der Präsident
der Bundesnetzagentur für Elektrizität,
Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
Klaus Müller
* Diese Verordnung dient der Umsetzung der Richtlinie (EU) 2018/1972 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2018 über
den europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation (ABl. L 321 vom 17.12.2018, S. 36; L 334 vom 27.12.2019, S. 164).