Bundesgesetzblatt  Bundesgesetzblatt Teil I  1995  Nr. 31 vom 27.06.1995  - Seite 818 bis 818 - Gesetz zur Rechtsvereinheitlichung der Sicherungsverwahrung (SichVG)

Gesetz zur Rechtsvereinheitlichung der Sicherungsverwahrung (SichVG) 818 Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1995, Teil I Gesetz zur Rechtsvereinheitlichung der Sicherungsverwahrung (SichVG) Vom 16. Juni 1995 Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das folgende Gesetz beschlossen: Artikel 1 Änderung des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch Artikel 1a des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch vom 2. März 1974 (BGBl. I S. 469), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 6. Juni 1994 (BGBl. I S. 1170) geändert worden ist, wird wie folgt gefaßt: "Artikel 1a Anwendbarkeit der Vorschriften über die Sicherungsverwahrung Die Vorschriften des Strafgesetzbuches über die Sicherungsverwahrung finden auf die im Geltungsbereich des Strafgesetzbuches nach dem 1. August 1995 begangenen Taten uneingeschränkt, im übrigen Anwendung, 1. wenn der Täter eine vorsätzliche Straftat, wegen der er a) im Fall des § 66 Abs. 1 des Strafgesetzbuches zu zeitiger Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren verurteilt wird, b) im Fall des § 66 Abs. 2 des Strafgesetzbuches zeitige Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verwirkt hat, nach dem 1. August 1995 begangen hat oder 2. soweit sie bereits vor dem 1. August 1995 anwendbar gewesen sind." Artikel 2 Änderung des Gerichtsverfassungsgesetzes In § 78b Abs. 1 Nr. 1 des Gerichtsverfassungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. Mai 1975 (BGBl. I S. 1077), das zuletzt durch Artikel 14 des Gesetzes vom 28. Oktober 1994 (BGBl. I S. 3210) geändert worden ist, werden die Wörter "im psychiatrischen Krankenhaus" durch die Wörter "in einem psychiatrischen Krankenhaus oder in der Sicherungsverwahrung" ersetzt. Artikel 3 Änderung des Bundeszentralregistergesetzes Dem § 64a Abs. 3 des Bundeszentralregistergesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. September 1984 (BGBl. I S. 1229; 1985 I S. 195), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 23. November 1994 (BGBl. I S. 3475) geändert worden ist, wird folgender Satz angefügt: "Für Verurteilungen, die nicht übernommen wurden, gelten die §§ 51 bis 53." Artikel 4 Inkrafttreten Dieses Gesetz tritt am ersten Tage des zweiten auf die Verkündung folgenden Kalendermonats in Kraft. Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt und wird im Bundesgesetzblatt verkündet. Berlin, den 16. Juni 1995 Der Bundespräsident Roman Herzog Der Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl Die Bundesministerin der Justiz Leutheusser-Schnarrenberger