Bundesgesetzblatt  Bundesgesetzblatt Teil I  2022  Nr. 25 vom 18.07.2022  - Seite 1082 bis 1083 - Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches – Aufhebung des Verbots der Werbung für den Schwangerschaftsabbruch (§ 219a StGB), zur Änderung des Heilmittelwerbegesetzes, zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes, zur Änderung des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch und zur Änderung des Gesetzes zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen

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1082 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 25, ausgegeben zu Bonn am 18. Juli 2022 Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches ­ Aufhebung des Verbots der Werbung für den Schwangerschaftsabbruch (§ 219a StGB), zur Änderung des Heilmittelwerbegesetzes, zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes, zur Änderung des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch und zur Änderung des Gesetzes zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen Vom 11. Juli 2022 Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlos sen: Artikel 1 Änderung des Strafgesetzbuches Das Strafgesetzbuch in der Fassung der Bekannt machung vom 13. November 1998 (BGBl. I S. 3322), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22. No vember 2021 (BGBl. I S. 4906) geändert worden ist, wird wie folgt geändert: 1. In der Inhaltsübersicht wird die Angabe zu § 219a wie folgt gefasst: ,,§ 219a (weggefallen)". 2. In § 218b Absatz 2 wird die Angabe ,,§§ 218, 219a" durch die Angabe ,,§§ 218" ersetzt. 3. § 219a wird aufgehoben. Artikel 2 Änderung des Heilmittelwerbegesetzes oder krankhaften Beschwerden beim Men schen, b) auf Schwangerschaftsabbrüche, c) auf operative plastisch-chirurgische Eingriffe zur Veränderung des menschlichen Körpers ohne medizinische Notwendigkeit,". 2. In § 11 Absatz 1 Satz 3 in dem Satzteil vor Nummer 1 werden die Wörter ,,§ 1 Absatz 1 Nummer 2" durch die Wörter ,,§ 1 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe c" ersetzt. 3. § 12 Absatz 2 Satz 2 wird wie folgt gefasst: ,,Satz 1 gilt nicht für die Werbung für Verfahren oder Behandlungen 1. zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrü chen durch Ärztinnen und Ärzte, 2. in Heilbädern, Kurorten und Kuranstalten." Artikel 3 Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes Das Heilmittelwerbegesetz in der Fassung der Be kanntmachung vom 19. Oktober 1994 (BGBl. I S. 3068), das zuletzt durch Artikel 6 des Gesetzes vom 27. Sep tember 2021 (BGBl. I S. 4530) geändert worden ist, wird wie folgt geändert: Dem § 13a des Schwangerschaftskonfliktgesetzes vom 27. Juli 1992 (BGBl. I S. 1398), das zuletzt durch Artikel 13a des Gesetzes vom 14. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2789) geändert worden ist, wird folgender Absatz 3 angefügt: 1. § 1 Absatz 1 Nummer 2 wird wie folgt gefasst: ,,(3) Einrichtungen zur Vornahme von Schwanger schaftsabbrüchen, Krankenhäusern sowie Ärztinnen und Ärzten ist es gestattet, sachlich und berufsbezo gen über die Durchführung eines Schwangerschafts abbruchs, der unter den Voraussetzungen des § 218a Absatz 1 bis 3 des Strafgesetzbuches vorgenommen werden soll, zu informieren." ,,2. andere Mittel, Verfahren, Behandlungen und Gegenstände, soweit sich die Werbeaussage bezieht a) auf die Erkennung, Beseitigung oder Linde rung von Krankheiten, Leiden, Körperschäden Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I Nr. 25, ausgegeben zu Bonn am 18. Juli 2022 Artikel 4 Änderung des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch Vor Artikel 317 des Einführungsgesetzes zum Straf gesetzbuch vom 2. März 1974 (BGBl. I S. 469; 1975 I S. 1916; 1976 I S. 507), das zuletzt durch Artikel 3 Absatz 2 des Gesetzes vom 14. September 2021 (BGBl. I S. 4250) geändert worden ist, wird folgender Artikel 316n eingefügt: ,,Artikel 316n Übergangsvorschrift zum Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches ­ Aufhebung des Verbots der Werbung für den Schwangerschaftsabbruch (§ 219a StGB), zur Änderung des Heilmittelwerbegesetzes, zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes, zur Änderung des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch und zur Änderung des Gesetzes zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen (1) Strafgerichtliche Urteile, die aufgrund der folgen den Vorschriften nach dem 3. Oktober 1990 ergangen sind, werden aufgehoben: 1083 c) in der vom 29. März 2019 bis einschließlich 31. Dezember 2020 geltenden Fassung oder d) in der seit dem 1. Januar 2021 geltenden Fas sung sowie 2. aufgrund des § 219b des Strafgesetzbuches in der vom 1. Oktober 1987 bis einschließlich 15. Juni 1993 geltenden Fassung. (2) Die Verfahren, die den in Absatz 1 genannten Ur teilen zugrunde liegen, werden eingestellt." Artikel 5 Änderung des Gesetzes zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen In § 6 Absatz 1 Satz 1 des Gesetzes zur strafrecht lichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen vom 17. Juli 2017 (BGBl. I S. 2443) werden die Wörter ,,innerhalb von fünf Jahren ab dem 22. Juli 2017" durch die Wörter ,,bis einschließ lich 21. Juli 2027" ersetzt. 1. aufgrund des § 219a des Strafgesetzbuches Artikel 6 a) in der vom 16. Juni 1993 bis einschließlich 31. Dezember 1998 geltenden Fassung, Inkrafttreten b) in der vom 1. Januar 1999 bis einschließlich 28. März 2019 geltenden Fassung, Dieses Gesetz tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft. Die verfassungsmäßigen Rechte des Bundesrates sind gewahrt. Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt. Es ist im Bundesgesetzblatt zu verkünden. Berlin, den 11. Juli 2022 Der Bundespräsident Steinmeier Der Bundeskanzler Olaf Scholz Der Bundesminister der Justiz Marco Buschmann Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus Der Bundesminister für Gesundheit Karl Lauterbach